diesmal keine große Ouvertüre, am 22.05. 16 Uhr sind wir gestartet +++ pünktlich zu Reisebeginn
scheint die Sonne aus Eimern und die Temperaturen stimmen uns auf einen Winterurlaub ein, allerdings
hat unsere Laune den Höhepunkt erreicht, denn endlich sitzen Charly, der lachende Buddha und wir beide
in unserem rollenden Zuhause und steuern Richtung Süden +++ wir sind uns noch nicht im Klaren welchen Weg
wir nehmen, nur eins wissen wir, erst mal Richtung Regensburg auf der A93 +++ geplant war München - Kufstein -
St. Johann in Tirol, Felberntauerstraße, Lienz bis Sexten um noch zwei Tage den Ausblick auf die Drei Zinnen zu
genießen +++ nun ist die Felberntauerstraße wegen eines Felssturzes zwischen Mittersill und Matrei gesperrt,
das hieße Umweg über die Hochalpenstraße Großglockner (und das bei dem Wetter) +++ außerdem ist am 25.05. an den
Drei Zinnen die Bergankunft der vorletzten Etappe des Giro d' Italia und laut Wettervorhersage mit zwei Grad
über Null mit Schnee zu rechnen +++ in Regensburg angekommen ist uns klar, Drei Zinnen wird verschoben und wir
tuckern über Passau, Wels usw.
23.05. - nach einer kurzen kalten Nacht auf der Autobahn inmitten von Truckern geht es 6.30 Uhr weiter (jetzt
weiß bestimmt auch der Letzte warum mit uns keiner Urlaub machen will...), Richtung slowenische Grenze +++ für
die kurze slowenische Durchfahrt von 60 km sind 15 EURO Maut fällig, aber was solls wir leisten unseren Beitrag
und bekommen dafür erstklassige Autobahn und steuern auf die kroatische Grenze zu +++ gegen 9 Uhr stellen wir
fest, das der Reifen auf der Beifahrerseite hinten keine Luft mehr hat (geht doch gut los...) und alles aufpumpen
nützt nichts das Ventil ist kaputt +++ nach nur 5 Kilometern erreichen wir den "Vukaniseur" +++ Reifen abmontieren, Ventil
wechseln, Reifen anmontieren, ein Ventil an uns verschenken, kosten schlappe 4 EURO +++ nach 20 Minuten reiten wir
vom Hof, natürlich nicht ohne der gesamten Werkstattbesatzung incl. Besuchern erklärt zu haben, was der Aufkleber
am Heck des Womo's "Asientour 2011", den sie entdeckt haben, bedeutet +++ es gibt Dinge die verfolgen dich ein
ganzes Leben, natürlich im positiven Sinne +++ passieren die slowenisch-kroatische Grenze und erreichen unser
Tagesziel MAKARSKA an der kroatischen Adriaküste +++ bei dem Ort MAKARSA müßten zwei Herren unserer geschätzten
Leserschaft Erinnerungen an gemeinsame hochprozentige Abende vor 23 Jahren haben +++
Makarska ist eine geschäftige Hafenstadt mit langem Strand und einer schönen Uferpromenade +++ von hier gehen die Autofähren auf die Inseln Brac und Hvar +++ wir haben auch das Haus wiedergefunden, in dem wir vor 23 Jahren gewohnt haben +++ weiter geht es an der Makarska-Riviera, einem etwa 60 Kilometer langen schmalen Küstenstreifen, hinter dem die steilen Felswände des Bikovogebirges aufragen +++ auf dem Weg nach Dubrovnik, das in Kroatien liegt, heißt es plötzlich Pässe zücken - Grenzkontrolle +++ Ausreise Kroatien - Einreise Bosnien-Herzgowina +++ nach 9 Kilometern das gleiche Spiel umgedreht Ausreise Bosnien-Herzegowina - Einreise Kroatien +++ auf diesen 9 Kilometern besitzt Bosnien-Herzegowina einen schmalen Zugang zum Meer +++ mittags Ankunft in Dubrovnik +++ die Altstadt von Dubrovnik liegt auf einer Felsspitze, wird von drei Seiten vom Meer umspült und von einer mittelalterlichen Mauer umschlossen +++ 1991 wurde die Altstadt von montenegrinischen Soldaten beschossen und 70 Prozent der Bausubstanz beschädigt +++ wir umrunden die Altstadt auf der Stadtmauer, die 2 Kilometer lang, bis zu 25 Metern hoch ist und die mit ihren massiven Festungen noch vollständig erhalten ist +++ die Altstadt ist voll mit Touristen, im Hafen liegen zwei riesige Kreuzfahrtschiffe +++ am Abend versinkt die Altstadt in totaler Ruhe, die Kreuzfahrer sind wieder auf See +++
rollen Richtung Grenze Kroatien - Montenegro, mit der Feststellung das die Polizei selbst am Samstag recht aktiv ist +++ da wir wissen, das Touristen abkassiert werden als wären sie alle Millionäre, ist also Vorsicht geboten +++ die Abfertigung an der montenegrinischen Grenze ist schleppend, da wir uns für die Abfertigungsschlange "ohne Schmiergeld" entschieden haben +++ umfahren die Bucht von Kotor, ca. 70 Kilometer, Fähre wäre kürzer und schneller, aber erstens ist die Bucht wunderschön und zweitens sieht die Fähre nach ganz großem Abenteuer aus (wir sind zwar was Fähren anbetrifft viel Kummer gewohnt und zu fast allem bereit, aber diese Fähre ging gar nicht - leider haben wir verpaßt ein Foto zu schießen) +++ vorbei an Monastiren (Klöstern) ohne Ende, umfahren wir die Hauptstadt PODGORIZA und nehmen Kurs auf den Nationalpark Durmitor in nördliche Richtung, dessen höchste Erhebung der Treskavac mit 2094 Metern ist +++ werden heute in Zabeljak (für die, die uns auf Google-Maps verfolgen) übernachten +++ hier sind wie zu Hause nur 10 Grad, allerdings sind wir in 1600 Metern Höhe +++
heute war unser Tag +++ nach einer sehr stürmischen (wettertechnisch) und regnerischen Nacht im Gebirge sind wir heute morgen aufgestanden und trauten unseren Augen kaum, bei einem Grad Außentemperatur hat es geschneit +++ wir brechen in niedriger gelegene Gefilde auf, natürlich nicht ohne uns den Skiort Zabljak vorher angesehen zu haben +++ fahren 70 Kilometer entlang der Taraschlucht, wieder Richtung PODGORIZA +++ kurz vor der montenegrischen Hauptstadt gibt es während sinnflutartigem Regen einen Mörderknall und es schießt uns einen der hinteren Reifen ab, genau den wo vor drei Tagen das Ventil repariert wurde +++ aber keine Sorge wir sind kampferfahren und lassen uns von so was nicht aus der Ruhe bringen +++ erst Ersatzrad aufmontiert, nach 500 Metern Vulkaniseur entdeckt, der uns zum Sonntag den zweiten Ersatzreifen auf die Felge montiert und das Ersatzrad wieder unter dem WoMo platziert +++ nachmittags verlassen wir Montenegro und reisen bei Sonnenschein im Land der Skipetaren ein (das ganze Prozedere dauert fünf Minuten) +++ stehen zur Zeit am Lake Shkodra (zu deutsch Skutarisee) +++ der Skutarisee ist der größte See der Balkanhalbinsel und hat seinen Namen von der an der Südostspitze gelegenen Stadt Shkodra +++ Fläche 370 Quadratkilometer, 48 Kilometer lang, 14 Kilometer breit, 6 Meter üNN gelegen, liegt im Grenzgebiet Albanien(1/3 der Fläche) und Montenegro (2/3 der Fläche) - ist Brutplatz für Wasservögel und Winterquartier für Zugvögel aus Nordeuropa +++
vom Skutarisee starten wir Richtung Valbonatal über Shkoder, Puke, Richtung Fierze +++ für die rund 160 Kilometer brauchen wir etwa fünf Stunden (ständige Serpentinenfahrt, zum Teil auch sehr schlechte Straßen) +++ unterwegs treffen wir drei Neuseeländer, die Albanien mit dem Fahrrad bereisen (kurzer Plausch, Koordinaten für Übernachtungsplatz weitergegeben usw.) +++ in Fierze angekommen, machen wir uns auf ins Valbonatal, das nur über eine Schotterstraße zu erreichen ist +++ das Valbonatal ist eine unberührte Hochgebirgslandschaft auf der Süd- bzw. Ostseite des Jezerca - das Tal grenzt im Norden an Montenegro, im Nordosten bzw. Osten an den Kosovo +++ karstiges Gebirge, wo es ganzjährig Schnee gibt, entlang des Tales liegen ausgedehnte Wälder +++ am Morgen des zweiten Tages geht 6 Uhr die Fähre "Fierze - Komani - Fierze" (Hinfahrt drei Stunden - Rückfahrt 3 Stunden) +++ ist eine Personenfähre (es gab auch mal eine Fahrzeugfähre, die wurde wegen fehlender Finanzen eingestellt, seit es eine Autobahn vom Kosovo bis nach Tirana gibt) +++ auf der Fähre befinden sich ein paar Touris, drei Herren aus Bayern mit Crossmaschinen und vorallem Einheimische, die am Fluss Drin leben und für die diese Fähre die einzige Verbindung zur Außenwelt ist +++ Fähre, wie wir sie uns vorstellen ist allerdings zu viel gesagt, es handelt sich um eine abgesägte Buskabine, die auf einen Schiffsrumpf geschraubt wurde +++ ist egal es war gemütlich, warm, Toi vorhanden und die albanische Hitparade gab es gratis +++
vorbei an Albaniens großen Industriezentren (Tirana als Hauptstadt und Durres als große Hafenstadt) erreichen wir hinter der wunderschönen Stadt Vlore (übrigens ist bei den Städtenamen Durres und Vlore auf dem "e" jeweils ein Doppelpunkt) den Llogarase-Nationalpark +++ erklimmen den Pass "Oaf e Llogorase" (wir überwinden einen Höhenunterschied von 1055 Metern auf knapp 10 Kilometern Strecke), um danach wieder ans Meer "abzusinken" +++
am nächsten Tag besichtigen wir das Monastir (Kloster) Theodorus, sind enttäuscht, weil außer verfallenen Klostermauern und vier grasenden Kühen nichts zu finden ist +++ stoßen zufällig auf einen sehr unwegsamen Pfad, der uns nach 20 Minuten an eine einsame Bucht führt +++ von da aus gehen wir ca. eine Stunde in eine Schlucht, an deren Seiten sich etwa 200 Meter hohe Wände auftürmen +++ zurück in der einsamen Bucht verbringen wir den restlichen Tag am Strand +++ den Tag lassen wir mit reichlich Ouzo ausklingen (wir sind ca. 50 Kilometer von der griechischen Grenze entfernt +++
wir lümmeln momentan am Strand der albanischen Riviera rum, in Sichtweite liegt Korfu - Lufttemperatur 30 Grad und Wassertemperatur 22 Grad +++ von hier aus sind die Fähren Bari - Igumenitsa zu sehen +++ beobachten ein paar Jugendliche beim Angeln, allerdings ohne Angel, sondern mit einer Sprengladung +++ ansonsten gibt es nichts Spektakuläres zu berichten +++ vielleicht ein paar Preisinfos zu Albanien +++ das Hoteldoppelzimmer kostet hier im Moment 20 EURO +++ ein Liter Diesel etwa 1,22 EURO +++ ein Pfund Tomaten + ein Pfund Paprika + ein Pfund Aprikosen, alles zusammen für einen EURO +++ und vier doppelte Ouzo mit Trinkgeld ganze drei EURO +++ für uns also zum Aushalten +++
heute ist große Kultur angesagt +++ Butrint ist eine archäologische Ausgrabungsstätte an der albanisch-griechischen Grenze, die den Aufstieg und Fall der großen Imperien der Region dokumentiert +++ zu sehen sind Monumente aus über 2000 Jahren vom Hellenischen Tempel aus dem 4. Jahrhundert v.Chr. bis zur Osmanischen Verteidigungsanlage aus dem frühen 19. Jh. unserer Zeitrechnung +++ mit dem Aufstieg des Römischen Reiches vergrößerte sich Butrint und wurde eine florierende Stadt am Mittelmeer +++ Julius Cäsar und Augustus gründeten hier eine Kolonie, die über eine Brücke (diese ist nicht mehr da) und einen Wasserkanal (der ist noch da) erreichbar war +++ die Stadt umschloß 20 Hektar mit Tempelanlagen, Bädern, Fontänen und Theater +++ im 5. und 6. Jh. unserer Zeitrechnung fand die Christianisierung statt und es entstand eine Baptisterie mit wundervollen Mosaiken und die große Basilika +++ 1081 war Butrint ein Schlachtfeld zwischen Normannen und Byzantinern +++ im 13. Jh. entstand ein Schloß und 1386 wurde Butrint Außenposten des venezianischen Korfu +++ im 19. Jh. entstand um das Schloß herum ein kleines Fischerdorf, das von Ali Pasha regiert wurde (er wurde wegen seines Regierungsstiles auch Muslim Bonaparte genannt) +++ damit die große Kultur leichter verdaubar wird, gibt es noch ein paar Ouzo +++ begegnen am Abend noch einer Hochzeitsgesellschaft, die aus dem Brautpaar, zwei Fotografen und einem Nerv tötenden Autoradio besteht +++ morgen geht es wieder Richtung Norden (südlich kommt Griechenland und die sind eh nicht gut auf uns zu sprechen...) +++
nach einem schweren Gewitter in der Nacht, standen wir heute morgen mit dem Womo 15 Zentimeter im Wasser - aussteigen also unmöglich +++ brechen auf, um Ostalbanien zu erkunden, das landschaftlich wunderschön ist, fahrtechnisch allerdings nicht ganz einfach +++ wir werden am Abend acht Stunden reine Fahrzeit für ganze 240 Kilometer gebraucht haben +++ die Straße (es gibt nur die eine) ist abschnittweise so schlecht, das man bei der Wahl des zu durchfahrenden Schlaglochs (manchmal sind es eher Krater) vergleichsweise die Wahl zwischen Pest und Cholera hat +++ erreichen gegen Mittag den Ort Benja, in dem sich eine der schönsten Steinbogenbrücken der osmanischen Zeit vor der Kulisse des 2200 Meter hohen Nemeckes-Gebirges befindet +++ mit Erseke erreichen wir die mit 1020 Metern am höchst gelegenen Stadt Albaniens +++
übernachten in 1200 Metern Höhe an einem See bei sternenklarem Himmel, dementsprechend kalt ist die Nacht +++ weiter geht die Reise über Korca, Pogradec in Richtung albanisch-mazedonische Grenze, entlang des Ohridsees +++ wir fahren durch einen von Landwirtschaft und Obstanbau geprägten Landstrich Albaniens, der seinen Bewohnern einen gewissen Wohlstand ermöglicht +++ das Wasser des Ohridsees ermöglicht in der sonst trockenen Region einen intensiven Obst- und Gemüseanbau +++ der größere Teil des Ohridsees liegt in Mazedonien, der kleinere logischerweise in Albanien +++ rund um den See leben etwa 200 000 Menschen +++ die Grenzformalitäten Albanien-Mazedonien waren übrigens in fünf Minuten erledigt (was wohl auch daran lag, das beide Grenzposten der Meinung waren, dass die Deutschen hervorragend Fussball spielen...) +++
der Orhidsee ist einer der größten Seen der Balkanhalbinsel +++ er zählt neben dem Baikalsee zu den Ältesten der Erde (geschätzte 2-5 Millionen Jahre) +++ gespeist wird der See von etlichen Quellbächen (eine Quelle liegt beim Kloster Sveti Naum - dort tritt Wasser aus dem nebenliegenden Prespasee hervor) +++ der Orhidsee liegt 693 Meter über dem Meeresspiegel, hat eine Fläche von 358 Quadratkilometern, ist 30 Kilometer lang und 14,8 Kilometer breit und seine tiefste Stelle liegt bei 289 Metern +++ im Orhidsee lebt die endemische Orhidseeforelle (ist vom Aussterben bedroht, wir konnten trotzdem nicht widerstehen, sie schmeckt vorzüglich) +++ am Orhidsee führte in der Antike die Römerstraße "Via Egnatia" entlang, die die Adriaküste mit Konstantinopel verband +++ hier am Orhidsee erholte sich einst auch Envar Hoxha von den Strapazen seiner Tätigkeit als Diktator Albaniens +++
stehen am Strand Pa Emer, südlich der Stadt Durres +++ hier lümmeln wir zwei Tage in der Sonne herum ++ Ruhe ist angesagt, baden, Strandspaziergänge und vor allem NICHTSTUN +++
der Fluss Osum ist mit 161 Kilometern Länge der fünftlängste in Albanien und schneidet auf 17 Kilometern Länge eine bis zu 100 Meter tiefe
Schlucht in das rotbraune Gestein +++ wir fahren soweit es unser Womo zulässt in dieses Gebiet hinein +++ irgendwann ist Schluss, dann geht
es nur für 4X4 Fahrzeuge weiter +++ auf dem Weg in diese Schlucht erleben wir albanischen Wahlkampf(hier müssen am 29. Juni Wahlen sein)- wir
müssen ständig anhalten, da irgendwelche Wahlkämpfer in großen Limousinen unter Polizeischutz durch die Landschaft gekarrt werden +++ die
Straße zum Canyon ist zum größten Teil wieder die Wahl zwischen "nimmt man das riesige Schlagloch rechts oder links die Bodenwelle incl. kleinerem
Schlagloch" +++ aber wir snd in der Beziehung Kummer aus Russland und Asien gewohnt +++
erreichen am Nachmittag die Stadt Berat, eine der ältesten Ansiedlungen Albaniens (seit 2005 UNESCO-Weltkulturerbe) +++ die Häuser von Berat
sind an Hängen aneinander gereiht und erzeugen mit ihrer Balkanarchitektur einen schönen Anblick +++ Berat wird auch die Stadt der 1000 Fenster
genannt und die Gebäude stammen aus der Zeit nach 1851, wo große Teile der Stadt bei einem Erdbeben zerstört wurden +++ Berat gliedert sich
in drei Teile - KALAJA innerhalb der Festungsmauern, MANGALEM hier wohnt noch immer der osmanische Teil der Bevölkerung und GORICA der christlich
geprägte Stadtteil, der über eine Steinbrücke aus dem Jahr 1780 zu erreichen ist +++ momentan stehen wir in der Nähe der Festung an einem
Restaurant, dessen Wirtsehepaar es sich zur Aufgabe gemacht hat uns "fett zu füttern", was heißen soll, das nach einem von uns bezahlten
Abendessen es nun ständig Zugaben in Form von RAKI und selbst gebackenem, noch heißem Kuchen gibt +++
Richtung Fier nehmen wir am Morgen eine Strecke, die nicht empfohlen wird, aber das kann ja jeder +++ die Strecke ist wirklich schwierig, um nicht zu sagen Sch...., wir schaffen die 26 Kilometer in anderthalb Stunden (ist in Albanien auf Nebenstrecken ein normaler Schnitt) +++ in Fier angekommen nehmen wir Kurs Richtung Westen, zum Antikpark Apollonia +++ Apollonia wurde 588 v.Chr. von Kolonisten gegründet und dem Gott Apoll geweiht +++ 229 v.Chr. wurde Apollonia unter den Schutz des Römischen Reiches gestellt +++ Apollonia hatte viele berühmte Besucher, unter ihnen Cicero, Kaiser Augustus, Caesar und Marcus Antonius +++ kehren nach dem Besuch der antiken Stätte noch mal zum Meer zurück, um hier noch ein oder zwei Tage zu verbringen +++
sind wieder zurück am Camp Pa Emer (Pa Emer ist albanisch und heißt soviel wie ohne Namen), also zurück am Camp ohne Namen, auch kein schlechter
Name wenn einem gar nichts einfällt +++ hier erholen wir uns, tanken kräftig Sonne und beobachten was kreucht und fleucht +++
am 10. Juni arbeiten wir uns im geordneten Rückzug weiter Richtung Norden +++ bevor wir die albanisch-montenegrinische Grenze passieren
gönnen wir unserem Womo einen Vollwaschgang für ganze zwei EURO, ja ihr lest richtig 2 EURO +++ der freundliche Albaner (wir haben übrigens
in den letzten Wochen nicht einen einzigen unfreundlichen Albaner getroffen) kann sich über unsere Zugaben in Form von Kleidung und Basecapes
noch mehr freuen als über die schwer verdienten EURO +++ der Grenzübertritt ist in fünf Minuten erledigt und wir steuern auf die Insel ADA
in Montenegro zu (hier waren wir vor 23 Jahren auf unserer ersten Jugoslawientour) +++ wir stellen fest, das sich hier in den vergangenen
Jahren viel getan hat +++ stehen momentan direkt am Meer in einem kleinen Wäldchen und geniessen den Abend +++
sind heute am 11. Juni wieder in Kroatien an der Adriaküste und lassen es uns richtig gut gehen +++ jetzt haben der Fahrer, der Koch,
der Fotograf und der Schreiberling PAUSE +++
nachdem uns in der Nacht der kroatische Fallwind Bura mit Orkanböen an der Adriaküste heimgesucht hat, geht es am Morgen weiter nach Norden
Richtung Heimat +++ entlang der Makarska-Riviera nach Split und Trogir erreichen wir den idyllisch gelegenen Ort Primosten - ein
Bilderbuchstädtchen, das auf einem Inselhügel rund um die Kirche Sveti Juraj angelegt wurde +++ seiner dichten Bebauung verdankt der
Ort das er von Hotelkomplexen verschont blieb +++ über Sibenik soll es weiter Richtung Krka-Nationalpark gehen, doch einer unserer Reifen
lässt wieder mal massiv Luft (auf dieser Reise steht der Reifengott mit uns auf Kriegsfuss) +++ aber auch diesmal passiert das Ganze in
der Nähe einer VW-Werkstatt, irgendwie wieder mal Glück gehabt +++ wir lassen gleich bei allen drei bisher "unbehandelten" Reifen die Ventile
wechseln und hoffen das wir wenigstens unbeschadet nach Hause kommen - wir bitten von spöttischen Mails Abstand zu nehmen +++ nach dem
Werkstattbesuch, der etwa 30 Minuten gedauert hat, erreichen wir den 109 Quadratkilometer großen KRKA-Nationalpark, der durch seine wilde
Schönheit fasziniert +++ wandern zum größten Wasserfall des Parks (Skradinski buk), hier stürzt das Wasser der Krka über 17 Terassen bis zu
46 Metern in die Tiefe +++
nach dem Besuch des Krka-Nationalparks blieb uns nun nur noch die Heimreise, die ohne Probleme und ohne weitere Reifenpannen verlief +++
einzig ein dem Hochwasser bei Passau/Deggendorf geschuldeter Stopp in Vilshofen (mit Poizeibewachung) in der Nacht vom 13. zum 14. Juni kann
noch erwähnt werden +++
- Albanien eine Republik in Südosteuropa
- Hauptstadt Tirana
- Fläche 28750 Quadratkilometer
- Einwohnerzahl 2,83 Millionen (etwa 104 EW pro qkm)
- die Küste Albaniens an der Adria bzw. dem Ionischen Meer ist 362 Kilometer lang +++
der Ruf der den albanischen Straßen vorauseilt ist oft schlechter als der Straßenzustand selbst, obwohl man auch nichts beschönigen sollte,
manches was sich Straße nennt, hat diese Bezeichnung wahrlich nicht verdient +++ in Albanien ist man sehr bemüht, diesen Zustand zu
verbessern +++ da jedes Fahrzeug über einen ersten und zweiten Gang verfügt und man im Urlaub nicht auf der Flucht ist, kann auch das gemeistert
werden +++
apropos Autos - in Albanien ist ein enormer Zuwachs an Gebrauchtfahrzeugen zu verzeichnen (wozu auch die in Deutschland gezahlte Abwrackprämie
beigetragen haben dürfte), was zu einem Anstieg der Luftverschmutzung führte +++ wenn man allerdings bedenkt, das bis vor etwa 20-23 Jahren
der Privatautoverkehr untersagt war, besteht verständlicherweise ein gewisser Nachholbedarf +++
entgegen allen Warnungen in einschlägigen Reiseführern bzw. auch des ADAC haben wir auch das kleinste Dorf in der hinterletzten Ecke des Landes
ohne einheimischen Führer gefunden +++ die Wegweisung und Beschilderung ist völlig ausreichend - natürlich sollte man lesen können und auch die
Benutzung des eigenen Hirns ist immer von Vorteil +++
weiter sollte erwähnt werden, das eine enorme Bautätigkeit existiert und die Albaner die gleichen Fehler begehen werden, wie andere südliche
Länder - sie beginnen aufgrund des wachsenden Tourismus ihre Küsten mit Betonklötzen vollzupflastern +++
der Norden des Landes ist nach unserer Einschätzung etwas ärmer als der Süden +++ die weißen Kiesstrände mit türkisblauem Wasser im Süden
des Landes waren ganz nach unserem Geschmack +++
die Hauptstadt Tirana haben wir nicht besucht, da wir wie bekannt größere Menschenansammlungen meiden +++
wir können dieses momentan touristisch noch unverbrauchte Land auch allen Rad- bzw. Motorradfahrern empfehlen, auf alle Fälle ist es für
Individualisten bestens geeignet +++
wir bedanken uns bei allen Albanern, die uns stets mit Herzlichkeit und Aufgeschlossenheit begegnet sind +++