Neuseeland, NZ

AOTEAROA - LAND DER LANGEN WEIßEN WOLKE

Neuseeland, das Reiseziel am Ende der Welt - aber das ist wie alles im Leben eine Frage des Standpunktes +++ Neuseeland ist zwar das am weitesten von Europa entfernte Ziel, aber wir wissen von zwei vorausgegangenen Besuchen in den Jahren 2005 und 2007, das es das schönste Ende der Welt ist. +++
Der Inselstaat ist ein einzigartiges Naturparadies mit landschaftlicher Vielfalt, Wildnis und malerischen Küsten +++
Die Maoris, die Ureinwohner Neuseelands, nennen ihr Land AOTEAROA - das Land der langen weißen Wolke +++
Neuseeland liegt im Südwestpazifik, etwa 2500 km südöstlich von Australien +++ Es besteht aus zwei Inseln, die durch die Cook-Strait voneinander getrennt sind +++ Die Nordinsel ist reicher, dichter besiedelt und wirtschaftlich stark, die Südinsel ist landschaftlich reizvoller +++ Die beiden Inseln teilen sich 4,4 Millionen Einwohner mit etwa 45 Millionen Schafen +++ Hinzu kommen jährlich 2 Millionen Touristen +++ Statistisch gesehen wohnt jeder dritte Neuseeländer in Auckland, der herrlichen Metropole zwischen Pazifik und Tasman Sea auf der Nordinsel +++ Die Hauptstadt Wellington am Südzipfel der Nordinsel hält für etwa 410 000 Einwohner rund 300 Kneipen bereit und hat auch sonst kulturell unheimlich viel zu bieten +++
Das Neuseeland auf der anderen Erdhalbkugel liegt, hat auch ungewöhnliche Folgen für uns. Die Sonne steht im Norden am höchsten, der Mond nimmt spiegelverkehrt ab, am Himmel sieht man statt des Großen Wagens das Kreuz des Südens und das Wasser fließt gegen den Uhrzeigersinn ab +++ Wenn in Europa der Frühling erwacht, hält in Neuseeland der Herbst Einzug und der Weihnachtsmann hat in Neuseeland nicht mit Schnee, sondern mit sommerlichen Temperaturen zu kämpfen +++
Vor das Vergnügen eines Aufenthaltes in Neuseeland, haben die Götter den Schweiß gesetzt, hier in Form der Anreise +++ Der schnellste Weg nach Neuseeland geht über die Lüfte, aber auch dieser bedeutet 25 Stunden reine Flugzeit, und diese Zeit will "abgesessen" sein +++ Diesmal geht es mit einem A380 über Singapur nach Auckland +++
Wir werden oft gefragt, "warum tut ihr euch das an" - ihr wart doch schon zwei mal dort +++ Es gibt eine einzige und einfache Antwort darauf - Neuseeland hat Suchtpotential, für uns ist es eben das schönste Ende der Welt, das uns auch beim dritten mal sicher nicht enttäuschen wird +++
Also auf zu den ANTIPODEN ...

05.11. - 07.11. Anreise

Es beginnt die schönste Zeit des Jahres, wir mußten auch lange warten +++ Per DB geht es von Zwickau nach Leipzig und danach per ICE nach Frankfurt zum Flughafen +++ Der ICE ist mäßig gefüllt, dafür umgeben uns fast 4 Stunden nur wichtige Menschen - einer erklärt am Handy einem anderen etwa 30 Minuten lautstark irgendwas das 100 qm mißt (was auch immer das war), andere entlocken ihrem Handy ständig neue Töne und ab Fulda wurden wir in die Norm 3/13 irgendeiner Bauverordnung eingewiesen (wollten wir zwar nicht, aber aussteigen kam auch nicht in Frage) +++ Wir fragen uns ernsthaft, haben wir gelebt als es das Handy, oder besser Smartphone, noch nicht gab, oder haben wir vor uns hin vegetiert - aber ihr alle kennt die Antwort +++ Der Check-IN am Flughafen verläuft ohne Probleme, wir können uns also auf den ersten Rotwein stürzen +++ Pünktlich 22 Uhr hebt der Vogel der Singapore Airline ab, es liegen 12 Stunden Flug vor uns +++ In Singapore landen wir pünktlich, haben drei Stunden Aufenthalt und heben 21 Uhr Singaporezeit wieder ab Richtung Auckland +++ Übrigens werden in Singapore die Flugtickets per QR-Code am Infostand gelesen und dann bekommt man alle Infos zu seinem Flug +++ Unser Flieger - ein A380 ist bis auf den letzten Platz gefüllt (etwa 500 Passagiere) ist 73 Meter lang, hat eine Flügelspannweite von 80 Metern und zwei Etagen +++ Wir fliegen Holzbankklasse und sitzen im Keller +++ Manche Passagiere haben Handgepäckstücke, die größer sind als unser gesamtes Reisegepäck, aber man will seinen Hausstand halt am Mann haben +++ In Auckland landen wir bei feinstem Sommerwetter pünktlich, Passkontrolle problemlos, Gepäck auch alles da, anschliessend Daten-SIM-Karte für NZL erstanden (18 EURO für 30 Tage und 1,5 GB - für die Statistiker unter euch), Wohnmobil abgeholt, einkaufen - der Mensch muss essen und vorallem trinken - und los gehts Richtung Norden +++ In und um Auckland sind die Highways wie immer voll und heute ganz besonders - die All Blacks, die vor einer guten Woche Weltmeister im Rugby geworden sind, werden heute empfangen +++ das heißt hier drehen alle frei, denn die Jungs sind Nationalhelden +++ Noch was, der ewige Prinz mit den riesigen Ohren samt seiner Gemahlin weilen auch gerade in NZL, was uns aber weder interessiert noch stört +++ Nach etwa zwei Stunden Fahrt finden wir unseren ersten Rastplatz kurz hinter Waipu und sitzen nun mit Rotwein am Meer +++ Das Womo müßte auch mal eingeräumt werden, aber das hat Zeit bis morgen, denn wenn der Rotwein alle ist, gehen wir mal schlafen, denn das haben wir seit 48 Stunden nicht mehr getan +++


08.11. Tutukaka Twin Coast - Waitangi Bay of Island - Karikari Peninsula

Das Gebiet, in dem wir momentan unterwegs sind, nennt sich Northland +++ das hier herrschende milde Klima und die sicheren Naturhäfen waren gute Voraussetzung für die Besiedlung durch Europäer +++ Schon früh bevorzugten die Maori die wald- und buchtenreiche Landschaft, zum einen ließen sich aus den mächtigen Kauribäumen seetaugliche Kanus schlagen und der Fischreichtum der Küstengewässer war eine unerschöpfliche Nahrungsquelle +++ heute ist der einzige florierende Wirtschaftszweig des Northland der Tourismus +++ ein tolles Stück Küste mit traumhaften Stränden ist die Tutukaka Twin Coast, die als attraktives Tauchrevier bekannt ist und wo Bootstrips zum Hochseefischen starten +++ wir erreichen Waitangi in der Bay of Islands wo 1840 der Staat Neuseeland gegründet wurde +++ am 06. Februar 1840 versammelten sich 50 Maori-Häuptlinge und Vetreter der englischen Krone und besiegelten den Waitangi-Vertrag, laut dem die Maori Land an Siedler abtraten und der das friedliche und gleichberechtigte Zusammenleben von Maori und weißen Siedlern sichern sollte +++ mit dem 'Treaty of Waitangi' war der Staat Neuseeland geboren +++ mit der Gleichberechtigung ist das allerdings so eine Sache - 1975 wurde ein spezieller Gerichtshof, das Waitangi-Tribunal, eingesetzt, das die Ansprüche der Maori überprüft und Land bzw. dessen Wert in Neuseeland-Dollar zurückerteilt und ein Ende ist nicht absehbar +++ nach der Besichtigung des Marae (Versammlungshaus der Maori) und eines beeindruckenden 35 Meter langen Maori-Kriegskanus, das aus zwei mächtigen Kauri-Stämmen zusammen gesetzt wurde und für 150 Kriegern Platz bietet, geht es weiter Richtung Norden auf die Karikari-Peninsula +++ dort schlagen wir in Wharuwhiwhi (wir bitten von Nachfragen wie die Orte ausgesprochen werden, abzusehen) unser Quartier für die Nacht auf +++


09.11. Waipoua Kauri Forest

Kurz vor dem Aufbruch zum Waipoua Forest haben wir das Navi in unserem Wohnmobil auf 'Stefan in Deutsch' eingestellt, nur will Stefan nicht mit uns sprechen +++ feiner Nieselregen fällt vom Himmel, das paßt, denn der Waipoua Forest ist Regenwald +++ Übrigens gehört Regen in Neuseeland oft zum Tagesprogramm, nicht umsonst ist die Insel so unwirklich grün +++ wir finden eine Fähre über den Hokianga Harbour die uns etwa 100 km Weg erspart, mit 42 Neuseelanddollar (25 Euro) für 10 Minuten Fahrt aber auch nicht zu den Preiswerten gehört +++ dafür brennt jetzt die Sonne vom Himmel +++ der Waipoua Kauri Forest ist ein dichtes Waldgebiet, in dem eine ganze Reihe stolzer Kauri-Baumriesen den Rodungswahn der Pionierzeit überlebt haben +++ das hochwertige Hartholz der Kauribäume fiel dem hemmungslosen Kahlschlag der frühen Siedler zum Opfer +++ sogenannte Gum Digger machten Geschäfte mit dem als Klebstoff nutzbaren Harz, das aus den Wunden der hölzernen Riesen floss +++ heute ist ist nur noch ein Rest von 12000 qkm im Waipoua Kauri Forest erhalten, weil im 19. Jahrhundert wohlhabende Europäer Gefallen an dem Edelholz fanden und daraus Möbel, Frachtkisten und Masten für Schiffe fertigten +++ der spektakulärste Baumriese ist der 'Tane Mahuta', den die Maori als Gott des Waldes verehren - er ist 2000 Jahre alt, stolze 51,2 Meter hoch und hat einen Umfang von 14,3 Metern (siehe erstes Bild) +++ als wir vor dem Tane Mahuta stehen, bringt ein Maori seine Verehrung für den Gott des Waldes durch Gesang zum Ausdruck - auch ein seltenes Erlebnis +++ Übrigens spricht Stefan nun mit uns +++


10.11. zurück Richtung Auckland

Wir verlassen das Northland, eine Region, die von Land-, Forst- und Viehwirtschaft geprägt ist Richtung Süden, um im Großstadtdschungel von Auckland abzutauchen +++ eigentlich wollten wir die Zeit ab mittag am Strand von Orewa, einem Vorort von Auckland, verbringen +++ eine geplatzte Seitenscheibe in der Dusche des Wohnmobils, die langsam zerbröselte, machte diesen Plan zu nichte +++ glücklicherweise waren wir nur 50 Kilometer von der Wohnmobilvermietsation entfernt, also führte uns der Weg dorthin +++ es gab ein Glasschadenprotokoll, Diskussionen hin und her und gegen 16 Uhr fuhren wir mit einer neuen Scheibe wieder vom Hof +++ zurück Richtung Orewa durch den Berufsverkehr von Auckland, der auch nicht von schlechten Eltern ist - Strand Orewa ade +++ morgen wollen wir Auckland wieder in Angriff nehmen +++ an dieser Stelle viele Grüße an die Pilates-Mädels - und immer schön rollen und die 100 Liegestütze nicht vergessen, oder sind wir erst bei 80 +++

11.11. Auckland - City of Sails

Großstädte sind ja eigentlich nicht unser Ding, aber Auckland gehört zu jenen, denen wir jedesmal unsere Verehrung erweisen, auch wenn Auckland uns heute zum dritten mal 'cloudly and windy' empfangen hat +++ die Metropole liegt herrlich zwischen Pazifik und Tasman Sea +++ Den besten Eindruck macht Auckland vom Wasser aus, deswegen sind wir in die Fähre nach Devenport, einer vorgelagerten Halbinsel, gestiegen um uns die Skyline vom Wasser aus zu betrachten +++ Zahllose eng vertäute Segelboote liegen im Hafen, denen die Stadt ihren Beinamen verdankt - Stadt der Segel +++ Statistisch gesehen soll jeder sechste Aucklander ein eigenes Segelboot im Hafen liegen haben +++ dort liegen auch die Hochseejachten der Neuseeländer, die regelmäßig am Admiral's Cup und auch am American's Cup teilnehmen - auch sehenswert +++ in der Mitte der Stadt steht unübersehbar der 328 Meter hohe Sky Tower, von dem Mutige aus 193 Metern Höhe den Bungy Jump in die Häuserschluchten wagen - heute waren keine Mutigen unterwegs +++ die Aucklander, etwa 1,5 Millionen an der Zahl, sind zu einem Viertel Maori von den pazifischen Inseln, deshalb nennt sich Auckland auch die polynesische Hauptstadt der Welt +++ bevor der Regierungssitz 1865 nach Wellington verlegt wurde war Auckland Hauptstadt +++ die 1150 Meter lange Harbour Bridge überspannt den Hafen, wurde 1959 fertiggestellt und ist die Verbindung zum Northland +++ mittlerweile besitzt sie vier Fahrspuren in jede Richtung und das ist im Berufsverkehr knapp bemessen, wie wir heute morgen wieder erleben durften +++ Auckland hat in Neuseeland nicht nur die höchsten Immobilienpreise, auch die Parkgebühren sind nicht ohne, für 5 Stunden in der Stadt umgerechnet knappe 20 EURO +++ am späten Nachmittag haben wir uns dann Richtung Bay of Plenty wieder in Gang gesetzt +++



12.11. Te Puke - Rotorua - Waiotapu - Kiwi's und Schwefelgestank

Die Bay of Plenty, auch Bucht des Überflusses genannt, lockt mit viel Sonnenschein und wunderschönen Ständen +++ heute morgen war der Sonnenschein allerdings sehr flüssig, ab mittag lief Klärchen aber wieder zu Höchstform auf +++ im Hinterland der Bay of Plenty sind die Böden sehr fruchtbar und davon profitieren unzählige Kiwi-Plantagen +++ Te Puke nennt sich stolz die 'Welt-Kiwi-Hauptstadt' +++ die Vitamin-C-reichen Früchte werden in riesigen Mengen ab April geerntet - Arbeitskräfte dafür werden jetzt schon gesucht +++ und immer daran denken - nur wo 'Zespri' draufsteht, ist auch Neuseeland drin +++
Rotorua und die Region um Rotorua ist ein Zentrum vulkanischer Aktivitäten +++ in der Stadt qualmt es überall, die Luft müffelt nach faulen Eiern, Schwefeldämpfe strömen aus der Erde, darunter brodelt es, Geysire spucken heiße Wasserfontänen aus und Schlammlöcher blubbern vor sich hin +++ Rotorua ist aber auch ein Mittelpunkt der Maori-Kultur, Heimat des einst mächtigen Te Arawa Stammes +++ in traditioneller Dorfgemeinschft leben sie noch heute und verstehen es sehr gut, ihr Leben touristisch zu vermarkten +++
Waiotapu ist das bekannteste Thermalgebiet Neuseelands +++ es erstreckt sich über eine Fläche von 18 qkm, ein kleiner Teil kann besucht werden +++ das ganze Gebiet ist übersät von mit kollabierten Kratern, kalten und heißen Seen, Schlammtümpeln und dampfenden Erdspalten +++


13.11. Lake Taupo - Huka Falls

Am Lake Taupo ist es kalt geworden über Nacht, aber am Morgen strahlt die Sonne aus allen Rohren +++ der Lake Taupo ist mit 620 qkm der größte See Neuseelands +++ vor einigen tausend Jahren hat es hier einen Riesenknall gegeben, ein gewaltiger Vulkanausbruch hat einen Krater hinterlassen, der voll Wasser lief und schon war er da - der Lake Taupo +++ wir sind der Meinung dieser Vulkanausbruch hat sich wirklich gelohnt (oder gibt es irgendjemanden unter unserer geneigten Leserschaft, dem das vierte Bild nicht gefällt - der soll sich bitte melden) +++ die Huka Falls sind eine schmale Schlucht, durch die der Waikato-River, der mit 400 Kilometern längste Fluß Neuseelands, schießt +++ über das Nordufer des Lake Taupo fließt der Waikato-River ab, in die Huka-Falls und südlich von Auckland fließt er dann ins Meer +++ am Nachmittag erreichen wir den Tongariro Nationalpark, eines der spektakulären Ziele unserer Reise - morgen wollen wir den 'Tongariro Crossing' in Angriff nehmen, der mit 7-8 Stunden schönste Tages-Track Neuseelands +++

Auf diesem Wege möchte ich heute meine Kolleginnen in Kirchberg grüßen und allen eine schöne Betriebsfeier wünschen.


14.11. Tongariro Nationalpark - Tongariro Alpin Crossing

Der Tongariro Nationalpark ist der älteste in Neuseeland +++ er war 1887 ein Geschenk des Maorihäuptlings Te Heuheu an die englische Krone, mit dem Auftrag die einmalige Hochlandschaft zu schützen +++ Touristischer Mittelpunkt des UNESCO-Weltkulturerbes ist neben dem Mt. Tongariro (1967 Meter) und dem Mt. Ngauruhoe (2287 Meter und 60 Eruptionen in den letzten 150 Jahren) der aktive Vulkan Mt. Ruapehu mit 2796 Metern (letzter Ausbruch 1996) +++ 2007 barst nach tagelangen Regenfällen der Rand des Kratersees und eine gewaltige Flutwelle stürzte ins Tal +++ das Highlight für jeden Touristen ist der sogenannte Tongariro Alpin Crossing, die angeblich schönste Tageswanderung Neuseelands +++ für uns dauerte der TAC etwas mehr als 6 Stunden, dabei absolvierten wir 19,4 Kilometer über harsche Vulkanhänge, durch watteweiche Aschefelder, wir passierten malerische Kraterseen und Schneefelder um am Ende des Crossings wunderschön blühende Lavafelder zu durchstreifen +++ der TAC erfordert eine gewisse Fitness, aber die Schinderei hat sich wieder einmal gelohnt +++ wir wurden mit spektakulären Bildern entschädigt +++

Heute wünschen wir allen Bremsern einen schönen Bowlingabend, beim nächsten mal sind wir wieder dabei +++



15.11. Whanganui - Westcoast - Opunake

Wir sind froh den Tongariro-Crossing gestern absolviert zu haben, denn heute scheint die Sonne aus Eimern +++ es wird sich daran heute auch nichts ändern, die neuseeländische Wettervorhersage hat uns für den heutigen Tag Regen versprochen und auf die Vorhersagen kann man sich hierzulande wirklich verlassen +++

Neuseeländisches Klima

Die beste Reisezeit ist November und Dezember (Frühling) +++ Januar bis April sind am wetterbeständigsten (Sommer, aber da haben die Kiwis und die Australier Ferien und es geht ohne Voranmeldung auf den Inseln nichts) +++ ausgezeichneten Wintersport kann man von Juli bis September treiben +++ Wind geht ständig, egal wann man wo ist +++ im Durchschnitt fallen 700-1500 ml Regen - beste Voraussetzung für die üppige Vegetation +++ die Nordinsel ist eher subtropisch, die Südinsel ähnelt dem mitteleuropäischen Klima +++ ein warmer Pulli und regenfeste Kleidung sind immer ein guter Begleiter +++ wer im Urlaub also Sonnengarantie braucht, der kann sich den Stress der Anreise nach Neuseeland sparen +++

Eigentlich wollten wir entlang des Whanganui-River durch den Whanganui-Nationalpark fahren, aber die nur zum Teil asphaltierte Straße ist nach schweren Regenfällen in dem Gebiet gesperrt +++ somit haben wir auch keine Chance, die letzten einsam gelegenen Maori-Siedlungen zu besuchen - es ist wie es ist +++ der Whanganui-River entspringt am Westhang des Mt. Tongariro, ist etwa 320 Kilomter lang, fließt weite Strecken durch den Whanganui-Nationalpark und ist ein Eldorado für Liebhaber des Kanusports +++ abseits der touristischen Hauptrouten bewegen wir uns an der Westcoast über den sogenannten 'Surf-Highway' bis Opunake und kommen unserem nächsten Ziel, dem Mt. Taranaki, immer näher +++ wenn es weiter so regnet, müssen wir zum Surfen nicht mal mehr das Wohnmobil verlassen +++


16.11. New Plymouth - Mt. Taranaki

Über Nacht hat es aufgehört zu regnen, nach einem letzten Blick auf den Surfstrand brechen wir auf Richtung New Plymouth +++ New Plymouth ist eine der wenigen Industriestädte Neuseelands, der Gas- und Ölfelder vor der Küste wirtschaftlichen Aufschwung bescherten +++ wir nutzen die relativ große Stadt, um wiedermal Nahrung und Getränke zu fassen, und weiter gehts Richtung Mt. Taranaki +++ der Mt. Taranaki ist ein symmetrisch geformter Vulkankegel, der den Maori heilig ist +++ nach der Maori-Mythologie soll der Mt. Taranaki einsam und verbitter sein +++ meist bedecken Wolken den 2518 Meter hohen Gipfel des Mt. Taranaki, dessen Hänge bis zur Baumgrenze von dichtem Busch bewachsen sind +++ wir bekommen heute nur kurz den Gipfel des Mt. Taranaki zu Gesicht, um am höchsten befahrbaren Punkt des Nationalparks in einer dicken Nebelsuppe zu versinken +++


17.11. Putangirua Pinnacles

Heute schippern wir entlang des 'Classical Newzealand Wine Trail', also von einem Weingut zum anderen, bis wir die Putangirua Pinnacles , den südlichsten Punkt der Nordinsel erreicht haben +++ damit haben wir bei unseren drei Besuchen Neuseelands den nördlichsten Punkt Cape Reinga, den westlichsten Punkt Opunake am Surfhighway, den östlichsten Punkt das East Cape Te Araroa an der Datumsgrenze und den südlichsten Punkt am Cape Palliser mit den Pinnacles, der Nordinsel besucht +++
Und nun noch ein ein paar Infos zu Neuseeland +++

Steckbrief Neuseeland

Einwohner ca. 4,5 Millionen
Bevölkerungswachstum pro Jahr etwa 1,5 Prozent
Fläche 270 000 qkm
Hauptstadt Wellington
Nationalfeiertag ist der 06. Februar Waitangi-Tag (siehe auch Eintrag 08.11.2015)
Währung ist der Neuseelanddollar (1 NZL-Dollar entspricht etwa 0,65 EURO)
Zeitunterschied zu Deutschland im neuseeländischen Sommer + 12 Stunden
Dieselpreis pro Liter zwischen 1,00 und 1,20 Neuseelanddollar (0,65 bis 0,78 Euro)
Schafe ca. 45 Millionen
Rinder ca. 20 Millionen


18. - 19.11. Wellington - Hauptstadt Neuseelands

Nachdem wir den gestrigen Abend mit Weißwein und Fritz Kalkbrenner beendet haben, beginnt der heutige Tag mit Kaffee, Bananen und Joghurt +++ als erstes steuern wir die i-Site von Martinsborough an, um unsere Internetseite zu aktualisieren, da es gestern abend an den Pinnacles keinerlei Verbindung zur Außenwelt gab +++ gegen Mittag kommen wir in Wellington an, finden eine Tankstelle wo wir den Liter Diesel unter einem Dollar bekommen und statten als nächstes dem Fährterminal der Interislander einen Besuch ab +++ dort buchen wir die Fährüberfahrt zur Südinsel für den morgigen späten Nachmittag +++ morgen wollen wir noch Wellington unsicher machen, dann gibt es auch wieder Bilder +++

Wellington wird auch 'Windy' genannt, denn hier pfeift jeden Tag ein herber Wind durch die Häuserschluchten +++ wir erleben heute wahrscheinlich einen der seltenen 'unwindigen' Tage bei feinstem Sommerwetter +++ in einem Rundbau, der einem Bienenkorb ähnelt, sind die Ministerien Neuseelands untergebracht (ob es darin auch wie in einem Bienenkorb zugeht blieb uns verborgen) +++ in den Parliament Buildings regieren 120 Abgeordnete über Neuseeland, darunter 7 Vertreter der Maori +++ mit der Cable Car hinauf zum Botanischen Garten kann man einen sensationellen Blick über Wellington genießen +++ in der Hauptstadt befinden sich auch die 'Weta Caves' , das Trickstudio, das durch Filme wie 'King Kong', 'Herr der Ringe' und 'Avatar' weltberühmt wurde +++ heute abend um 17 Uhr legte die Fähre ab, die uns in rund vier Stunden durch die 23 Kilometer breite Cook Strait von der Nord- zur Südinsel bringt (mit dem Womo gibt es keinen anderen Weg) +++ zum ersten mal erleben wir eine ruhige Überfahrt bei feinstem Wetter +++



20.11. Kaikoura - 'Languste essen' ...

Mit der Fähre auf der Südinsel in Picton angekommen, einem Städtchen, das immer nur dann kurz erwacht, wenn ebendiese anlegt +++ aber in Picton gibt es einen Bäcker, der etwas dunkleres Brot bäckt, als das überall erhältliche weiße flubberige - dementsprechend rammelvoll ist der Laden mit europäischen Touris +++ Kaikoura - aus dem Maori übersetzt 'Languste essen' und das sollte man in dieser Stadt auch tun, denn die Krustentiere werden fangfrisch überall als 'Crayfish' angeboten +++ doch eigentlich kommt man nach Kaikoura um Wale, Delfine und Robben zu beobachten +++ die mächtigen Wale ziehen hier nur einem Kilometer vor der Küste ihre Bahnen +++ von Tierschützern überwacht fahren Boote zur Walbeobachtung, Delfine und Robben sind dabei ständige Begleiter +++ und was an Kaikoura noch fasziniert - man kann am Strand liegen und auf schneebedeckte Gipfel schauen - hat auch nicht jeder Ort zu bieten +++ direkt am Meer haben wir einen lauschigen Übernachtungsplatz, abseits jeglichen Campingtourismus, gefunden +++



21.11. Marlborough-Region

Kaikoura muss man bei schönem Wetter genießen, deshalb hat sich der Weg 180 Kilometer gen Süden gelohnt +++ da die Marlborough-Region im Norden liegt, ging es heute morgen die 180 Kilometer wieder nach Norden +++ in Neuseeland muss man manchmal dem schönen Wetter hinterher fahren +++ die Marlborough-Region ist das ertragreichste Weinanbaugebiet Neuseelands - viel Sonne und Feuchtigkeit, dazu idealer Boden, alles das ist gut für die Trauben +++ es gibt 65 Weingüter in der Region (leider konnten wir nicht alle besuchen, denn auch in Neuseeland gilt die 0-Promille-Grenze +++ der aus der Marlborough-Region stammende Sauvignon Blanc genießt internationalen Ruf +++ ein einzigartiges Naturwunder ist auch der Marlborough-Sound, eine fjordähnliche Küstenlandschaft mit einem Gewirr an Buchten - ein Eldorado für Segler +++ übrigens haben wir 'Stefan' in den Schlafmodus versetzt, weil er ständig mit dem Satz 'Bitte beachten Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen' nervt, sogar auf der Fähre wenn das Womo steht - lustiger Geselle +++ ab morgen wollen wir den Abel Tasman Nationalpark erkunden +++

22.11. Abel Tasman Nationalpark

Benannt wurde der Küstenabschnitt nach dem Holländer Abel Tasman, der 1642 als erster Europäer Neuseeland erblickte, aber nie einen Fuß an Land setzte +++ der 225 qkm große Nationalpark umfasst eine reizvolle südseeähnliche Küstenlandschaft, die fast lückenlos mit Busch und Riesenfarnen im Hinterland geschlossen ist +++ der Abel Tasman Nationalpark ist ein attraktives Wandergebiet, das Highlight ist der 51 Kilometer lange 'Costal Track' - eine Wanderroute für Jedermann, die in drei bis vier Tagen zu schaffen ist +++ wir haben uns entschieden einen Teil davon zu wandern und sind heute morgen mit einem Wassertaxi etwa 12 Kilometer die Küste hinauf geschippert und haben uns in der Torent Bay absetzen lassen +++ den Rückweg, etwa 20 Kilometer, sind wir den Coastal Track entlang gewandert +++ je nachdem ob low tide (Ebbe) oder high tide (Flut) herrscht, kann man seine Wanderstrecke verkürzen bzw. muss sie verlängern +++ eine anstrengende, aber wunderschöne Wanderung +++



23.11. West Coast - Pancake Rocks

Wir verlassen den Abel Tasman NP, ohne so richtig zu wissen, welches Ziel wir als nächstes ansteuern, denn der Wetterbericht verheißt für die Südinsel nichts Gutes, ein riesiges Regengebiet soll tagelang über die Insel ziehen +++ nur in Christchurch ist das Wetter noch schön, doch dort müssen wir in 10 Tagen sein, also Unfug jetzt dorthin zu fahren +++ Regen gehört nun mal zu Neuseeland, da müssen wir jetzt durch +++ durch den Kahurangi Nationalpark geht die Fahrt über 200 Kilometer Richtung Westcoast +++ entlang der Westcoast, wo man zwar weiß wie schönes Wetter geschrieben wird, aber solches wahrscheinlich noch nie erlebt hat, passieren wir die Industriestädte Westport (Kohle und Zement) und Greymouth (hier endet die legendäre Eisenbahnfahrt 'TranzAlpine') +++ am Mittag erreichen wir bei noch feinstem Wetter die 'Pancake Rocks', eine rund dreißig Millionen Jahre alte Erosionslandschaft +++ die starke Brandung der Tasman Sea formte aus dem Kalkstein bizarre Formationen, die wie übereinander geschichtete Pfannkuchen aussehen und daher ihren Namen 'Pancake Rocks' haben +++ meterhohe Wasserfontänen schießen aus den 'Blowholes', den Öffnungen im Fels +++ Brandung, Wind und Regen leisten seit jeher ganze Arbeit - Höhlen und Tunnel durchlöchern den spektakulären Küstenabschnitt +++ als wir am Abend im Westland Nationalpark ankommen, regnet es bereits Bindfäden +++ aber egal, jetzt gibt es erst mal den wohlverdienten Schlummertrunk, dazu Musik von Boss Hoss für die gute Laune +++ und morgen ist ein neuer Tag, mit hoffentlich besserem Wetter, weil sich die neuseeländischen Wetterfrösche geirrt haben +++


24.11. Regenflucht zum Lake Wanaka

Heavy rainfalls sind vorhergesagt, über Nacht hat es sintflutartig geschüttet und am Morgen scheint die Sonne aus dem C-Rohr +++ wir beschließen, das die beiden eiskalten Schönheiten, der Franz-Josef-Glacier und der Fox-Glacier, deren 12 bzw. 13 Kilometer lange Gletscherzunge bis an den Regenwald heranreicht, auf unsere Bewunderung verzichten müssen +++ der Franz-Josef-Glacier wurde von dem Geologen und Naturforscher Julius von Haast, der Mitte des 19. Jahrhunderts Neuseeland erforschte, nach dem österreichischen Kaiser benannt und der Fox-Glacier hat seinen Namen von irgendeinem neuseeländischen Premierminister +++ wer Bilder von den beiden Gletschern sehen will, muß unser Archiv dieser Internetseite oder Wikipedia bemühen +++ wir haben die beiden Gletscher bereits bei früheren Besuchen Neuseelands gesehen, deshalb fällt uns das Weiterfahren nicht schwer +++ als wir den Haast-Pass erreicht haben, der die West-Coast von der Otago-Region trennt, hört es auch auf zu regnen +++ am Lake Wanaka, einem Traumziel Neuseelands (zumindest für uns) scheint die Sonne - alles richtig gemacht +++ der Lake Wanaka ist riesig, 42 Kilometer lang und bis zu 10 Kilometer breit +++ neben allen möglichen Wassersportarten wird am Lake Wanaka auch Gehirnjogging angeboten - in der Puzzeling World gibt es einen Irrgarten, optische Täuschungen, knifflige Geschicklichkeitsspiele und die Puzzlestube (eigentlich für Regentage erdacht) +++


25.11. Queenstown - Te Anau

Queenstown, am tiefen Lake Wakatipu gelegen, ist von einer beeindruckenden Hochgebirgskulisse umgeben +++ die Stadt hat jedoch nur eins im Sinn - Fun und Action +++ beim Höher, Schneller, Weiter herrscht knallharter Konkurrenzkampf, wer dabei allerdings siegt, hat die Lizenz zum Geld drucken +++ in dem faszinierenden Abenteuerspielplatz Queenstown wimmelt es nur so von jungen Leuten und Touris +++ etwa 20 Kilometer außerhalb der Stadt, an der 47 Meter hohen Kawarau Suspension Bridge, begann für A.J.Hacket, den Erfinder des Bungy Jumpings, Mitte der 80-er Jahre der Sprung in den Reichtum +++ in den letzten zehn Jahren sind die Preise für den Nervenkitzel um rund 50 % gestiegen +++ auch wir haben vor zehn Jahren schon Geld ausgegeben, um uns von der Brücke zu stürzen, damals war das im Vergleich zu heute noch ein 'Schnäppchen' +++
Te Anau, ein kleines, aber feines Städtchen am Südostende des Lake Te Anau, ist der Ausgangspunkt für Unternehmungen im Fjordland Nationalpark - mit 12500 qkm der größte Nationalpark Neuseelands, aber der am wenigsten erforschte +++ der Lake Te Anau ist mit 344 qkm der größte See der Südinsel +++ das Fjordland ist bis heute wild und unzugänglich geblieben +++ der am besten erschlossene Teil des Fjordlandes ist der Milford Sound, unser nächstes Ziel +++

26.11. Milford Sound (Piopiotahi)

hier im äußersten Südwesten der Südinsel machen die Naturschönheiten noch mal richtig Eindruck +++ die Milford Road, die einzige Straße zum Milford Sound, geht ab Te Anau 120 Kilometer vorbei an Gipfeln, die sich in den umliegenden Seen spiegeln +++ der Milford Sound erstreckt sich über 16 Kilometer und bis zu 265 Metern Tiefe zwischen steilen, begrünten Felswänden bis zur offenen Tasman Sea +++ der 1692 Meter hohe 'Mitre Peak' überragt den Fjord +++ wir haben uns heute mit dem Boot vorbei an Wasserfällen, Robbenkolonien und 'einem Pinguin' durch den Fjord schippern lassen +++ am Milford Sound endet auch eine der spektakulärsten Wanderungen, die weltberühmt ist - der Milford Track +++ der 54 Kilometer lange Track muss monatelang vorher angemeldet werden, ist eine ziemliche Schinderei und trotzdem unheimlich stark frequentiert +++ trotzdem dürfen pro Tag maximal 90 Wanderer in die Wildnis des Fjordlandes eintauchen bzw. bekommen die Genehmigung zur Wanderung +++ übrigens haben Sandflies und andere Stechlinge in den letzten Tagen ganze Arbeit geleistet +++


27.11. Dunedin - Oamaru

Für die Nacht gab es eine Unwetterwarnung, die uns vom Wohnmobilvermieter per SMS zugestellt wurde +++ Starkregen, Überflutung und Sturmböen bis 160 kmh wurden angekündigt +++ gegen Mitternacht ging ein heftiges Gewitter nieder und heute morgen war der Spuk vorbei +++ wir zogen unseres Weges Richtung Osten nach Dunedin weiter +++ die schottischste Stadt Neuseelands erhielt den alten gälischen Namen für Edinburgh - Dunedin +++ die Stadt im besten erhaltenen viktorianischen Baustil ist die größte Otagos, dem Gebiet zwischen Ostküste und Queenstown +++ Dunedin steht auch im Guinness Buch der Rekorde, mit dem Weltrekord für eine nur 350 Meter lange Straße, die 35 Prozent Gefälle hat +++ an der Universität of Otago in Dunedin, der ältesten Neuseelands studieren 17000 Studenten, 10 Prozent der Einwohner Dunedins +++ auf einer vorgelagerten Halbinsel, der Otago Peninsula, fühlen sich Robben, Pinguine, Kormorane und Albatrosse besonders wohl +++ wir besuchen den Penguin Place, wo man Gelbaugenpinguine aus nächster Nähe betrachten kann +++ man muss sich durch enge Tunnel, die mit Netzen überspannt sind, zwängen, dadurch wird man von den scheuen Tieren nicht bemerkt +++ weiter nördlich von Dunedin liegen am Strand riesige Steinkugeln, deren Umfang bis zu 4 Meter beträgt, es heißt das sind Gesteinsblasen aus feinen Kristallen, die vor über 4 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität entstanden sind - die Moeraki Boulders +++ in Oamaru gewährt uns am Abend eine Kolonie von 'Little Blue Penguins' (Zwergpinguine) Einblicke in ihr Leben, als sie in der Dämmerung aus dem Wasser kommen +++y


28.11. Von Oamaru zum Mount Cook

Bevor wir Oamaru verlassen, schauen wir uns noch etwas in der Stadt um, deren viele Gebäude aus strahlend weißem Kalkstein von einstigem Wohlstand zeugen +++ in Oamaru hat auch die neuseeländische Malt Whisky Company ihren Sitz und bietet Hochprozentiges zur Verkostung an +++ auf unserem Weg zum Mt.Cook kommen wir in Omarama an der Wrinkley Schaffarm vorbei und besuchen ein 'Sheep Shearing', eine Lehrveranstaltung für den Großstädter +++ dabei lernen wir einen der Border Collies kennen, der hier in der Farm für etwa 500 der tausenden Schafe zuständig ist +++ ab einem halben Lebensjahr muss der Border Collie Kommandos lernen - uns werden fünf davon - vor, zurück, nach links, nach rechts und komm zu mir - eindrucksvoll vorgeführt +++ geschoren werden die Schafe zweimal im Jahr +++ ein Kilo Rohwolle bringt etwa 6 Neuseelanddollar +++ in der besuchten Wrinkleyfarm werden nur Merinoschafe gehalten, die ursprünglich aus Spanien stammen, sich aber sehr gut für die Haltung in der heißen Sonne und den kalten Wintern hier im Hochland eignen +++ aus der Wolle eines Schafes können etwa zwei Strickjacken hergestellt werden +++ Schafscherer ziehen durchs Land, im Durchschnitt brauchen sie 2-3 Minuten pro Schaf und die sehr guten Schafscherer schaffen bis zu 200 Tiere am Tag +++ ein Knochensaisonjob, der allerdings sehr einträglich ist +++ Neuseeland wird häufig als die größte Farm der Welt bezeichnet +++ etwa 27000 Schaffarmer gibt es, die zweifellos als Großgrundbesitzer bezeichnet werden können, denn keiner von ihnen ist in der Lage, seine weit abgelegenen Ländereien zu Fuß abzuschreiten +++ am Abend kommen wir am Mount Cook an, aber davon morgen mehr +++


29.11. Aoraki - Mt. Cook

Der mit 3754 Metern höchste Berg Neuseelands ist für die Maori ein Heiligtum, sie nennen ihn Aoraki - 'der die Wolken durchstößt' - die kolonialen Neuseeländer benannten ihn nach dem Entdecker Neuseeland James Cook - Mount Cook - +++ entlang des fast 30 Kilometer Lake Pukaki , der vom milchigen Schmelzwasser der umliegenden Gletscher türkis gefärbt ist, geht es hinauf zum UNESCO-Welterbe, dem Aoraki Mt. Cook Nationalpark +++ im Aoraki Mt. Cook NP liegen 22 der 27 Gipfel Neuseeland, die über 3000 Meter hoch sind +++ am Aoraki Mt. Cook brachen im Dezember 1991 ganze 10 Meter Bergspitze ab und der Berg verlor sagenhafte 14 Millionen Kubikmeter Fels und Gletschereis, was seiner Schönheit nicht schadete +++ der Aoraki Mt. Cook NP mit seiner spektakulären Hochgebirgslandschaft ist ein beliebtes Gebiet für Wanderer und im Winter ein Eldorado für HeliSkiing-Fans +++ für uns war heute am ersten Advent bereits Weihnachten, wir haben uns einen einstündigen Helikopterrundflug über die 'Grand Traverse' geschenkt +++ nachdem es am Franz-Josef-Glacier und am Fox-Glacier aufgrund des schlechten Wetters an der West-Coast vom Boden aus nicht funktioniert hat, sind wir heute fast eine Woche später bei Kaiserwetter von Osten aus in die Lüfte gestiegen und haben die beiden, sowie den Tasman-Glacier und den Aoraki Mt. Cook von oben angeschaut +++ diese vier Gletscher nennt man hier die 'Grand Traverse' +++ im Heli saßen zwei Wanderer, die nach 10 Minuten Flug im ewigen Eis abgesetzt wurden und dann hatten wir den Heli und den Pilot für uns allein +++ eine Snow-Landing im ewigen Eis des Tasman-Glacier mit abgestellten Rotorblättern war die Krönung des Rundfluges - wir konnten den Gletscher 'arbeiten hören' +++ und nun am Abend des ersten Advent hören wir bei schönstem Sommerwetter Weihnachtsmusik - spinnen tun's schon +++


30.11. Aoraki - Mt. Cook - Richtung Osten

Am Morgen machen wir eine dreistündige Wanderung zum Hooker-Lake, der am Fuße des Aoraki Mt. Cook liegt +++ über drei Hängebrücken führt ein 5 Kilometer langer Weg zum Gletschersee +++ nach dem Besuch einer Salmonfarm, von der wir uns mehr versprochen hatten, geht es weiter zum Lake Tekapo +++ der wunderschöne See hat relativ wenig Wasser, auch sonst sieht hier alles sehr vertrocknet aus, außer den am Ufer wunderschön blühenden Lupinen +++ kurzer Stopp noch an der 'Church of the Good Shepherd', die 1935 erbaut wurde und am Fuße des Lake Tekapo liegt +++ als wir gegen 17 Uhr das Provinznest Fairlie erreichen, sind da schon alle Bordsteine hochgeklappt, aber der Campingplatz ist schön und wir erinnern uns, das wir hier schon mal standen +++ der Versuch eine Kneipe zu besuchen, scheitert kläglich, es gibt keine +++

01.12. Arthurs Pass

Aufgrund des schönen Wetters entschließen wir uns zum Arthurs Pass zu fahren +++ der höchste Gebirgspass Neuseelands ist eine der wenigen Verbindungen zwischen Ost- und Westküste - 250 Kilometer zwischen Christchurch im Osten und Greymouth im Westen +++ etwa 50 Kilometer vorm Arthurs Pass stehen wir in Castle Hill vor eindrucksvollen Felsen, die sich gut zum Klettern eignen würden, und wir weder Seil noch Kletterschuhe dabei +++ am 924 Meter hohen Arthur's Pass angekommen, hat sich auch das Wetter mal wieder geändert, es regnet, aber hier regnet es fast immer +++ für Eisenbahnromatiker führt eine Tagestour mit dem 'TranzAlpine' über die Südalpen von Christchurch nach Greymouth und wieder zurück - Dauer 10 Stunden - vorbei an steil aufragenden Felshängen, tief herabstürzenden Wasserfällen, durch Tunnel und Viadukte +++ wir machen am späten Nachmittag bei strömendem Regen noch eine Tour zum 'Devils Punch Bowl', einem 131 Meter hohen Wasserfall +++ endlich kommen auch Regenhose und Regenjacke noch zum Einsatz, wir haben diese Teile also nicht umsonst mit um die halbe Welt geschleppt +++

02.12. Fahrt nach Christchurch

Unser Aufenthalt in Neuseeland geht dem Ende entgegen +++ am Freitag hebt unser Flieger in Christchurch wieder Richtung Singapur ab, das heißt wir müssen uns langsam Richtung Christchurch bewegen +++ dadurch war der heutige Tag eine reine Fahretappe, wir kommen am frühen Nachmittag in Christchurch an und lümmeln bis zum Abend bei 31 Grad am Strand herum +++ morgen müssen wir uns um allen möglichen Krimskrams kümmern und wollen Christchurch einen Besuch abstatten +++
da es heute nicht viel zu berichten gibt, will ich unserer geneigten Leserschaft die Menschen Neuseeland etwas näher bringen

Die Menschen Neuseelands

Es gibt 4,5 Millionen Neuseeländer, die größtenteils auf der Nordinsel wohnen
Wie überall auf der Welt zieht es die Menschen in die Städte, wo es Arbeit und soziale Kontakte gibt
In Auckland wohnen zum Beispiel mehr Menschen als auf der gesamten Südinsel
In Auckland leben auch die meisten Einwanderer
Den größten Anteil machen heute Neuseeländer europäischer Abstammung aus, etwa 65 Prozent
16 Prozent der Bevölkerung sind Maori, von denen 50 Prozent von Sozialhilfe leben, deren Bildungsniveau unter dem Durchschnitt liegt und deren Gesundheitszustand schlechter ist
12 Prozent der Bevölkerung sind Asiaten und 7 Prozent Pazifik-Insulaner
Neuseeland ist also ein Vielvölkerstaat, nicht ohne Probleme
Schwierigkeiten bereitet die Integration der Polynesier, die von den umliegenden Südseeinseln stammen, viele leben am Rande des Existenzminimums
Richtig schwer tut sich der grundlegend tiefenentspannte und gastfreundliche Neuseeländer mit den asiatischen, speziell chinesischen Einwanderern, deren Fleiß und Ehrgeiz mit Misstrauen beäugt wird - der Neuseeländer fürchtet um traditionelle Werte, wie Fair Play, Understatement und vorallem um den eher geruhsamen Way of Life
Trotzdem leben alle ethnischen Gruppen im Großen und Ganzen gleichberechtigt und friedlich zusammen

03.12. Christchurch

Es war einmal - so beginnen Märchen, meistens mit gutem Ausgang +++ für Christchurch wurde dieses 'es war einmal' am 22.02.2011 bittere Realität und so muß die Geschichte von Christchurch nunmehr beginnen +++ Christchurch, eine Stadt mit zahlreichen imposanten älteren Gebäuden, eine Stadt mit Lebensart und britischem Stil - es war einmal +++ mehrere schwere Erdbeben zwischen September 2010 und Juni 2011 haben der Stadt übel mitgespielt +++ das schwerste davon mit einer Stärke von 6,3 am 22.02.2011 forderte 185 Menschenleben, über 12000 Gebäude sind abbruchreif +++ die Innenstadt rund um den Cathedral Square fiel förmlich in sich zusammen +++ die ganze Innenstadt ist heute eine riesige Baustelle, überall drehen sich Baukräne, Geschäfte sind in Containern untergebracht, Menschen leben heute noch darin +++ die einstige Kirche am Cathedral Square, ein Wahrzeichen der Stadt, vor der der Wizzard über Gott und Welt philosophiert hat, ist vom Einsturz bedroht - noch weiß keiner, ob diese Kirche als Denkmal so stehen bleibt oder wieder aufgebaut wird +++ es wird geschätzt, das es noch etwa 10 Jahre dauern wird, bis sich Optik und Infrastruktur von dieser Katastrophe erholt haben +++ die gute alte Tram, mit der man die wichtigsten Punkte der Stadt erreichen kann, fährt wieder und wir haben sie heute für eine kleine Stadtrundfahrt benutzt +++ Christchurch ist mit 320000 Einwohnern die größte Stadt der Südinsel - das Leben geht weiter und wir sind uns sicher - sie schaffen das die KIWIS +++ wir haben uns heute mit einem guten Rotwein von Neuseeland verabschiedet, morgen geht es mit einer Zwischenetappe in Singapur Richtung Heimat zurück +++


04.12. Flug Christchurch - Singapur

Der Flieger startet pünktlich 12 Uhr in Christchurch, den 10-stündige Flug sitzen wir auf einer Arschbacke ab, der Service der Singapore Airline ist wieder überragend und als wir 17 Uhr in Singapur landen sind 32 Grad und der tägliche Regen - es ist Monsunzeit - gerade vorbei +++ am Stop-Over-Schalter der Singapore Airline erwartet man uns bereits, der Shuttle-Service klappt bestens und gegen halb sieben sitzen wir im Hotel Marina Mandarin mit Blick auf die Marina Bay und das Riesenrad +++ auch im Hotel alles easy, am Abend noch einen Orientierungsgang durch die Stadt, in der es von Superlativen nur so wimmelt +++

05.12. - 06.12. Singapur - die Megacity

Der Name kommt aus dem Sanskrit und bedeutet 'Singha' - der Löwe und 'Pura' - die Stadt, also die Löwenstadt +++ die Republik Singapur (so die offizielle Bezeichnung) ist ein Insel- und Stadtstaat und der kleinste Staat Südostasiens +++ Singapur ist Mitglied des Commenwealth of Nations +++ Singapur war bis 1963 britische Kronkolonie +++ Singapur hat eine Fläche von 718 qkm und momentan etwa 5,5 Millionen Einwohner +++ hinzukommen etwa 11 Millionen Touristen pro Jahr und machen die Stadt zu einer, der 10 meist besuchten Städte der Welt +++ sie gilt allerdings auch als eine der Städte mit den höchsten Lebenshaltungskosten +++ Singapur ist die sauberste Stadt Asiens (Kaugummi darf nur mit ärztlichem Rezept verkauft werden und Zigarettenkippen einfach wegwerfen, wird mit hohen Geldstrafen geahndet) +++ eine der vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt ist das 'Marina Bay Sands', ein Hotel der Superlative mit 200 Metern Höhe und 343 Metern Breite +++ wir haben heute dem Skypark des Hotels einen Besuch abgestattet, ebenso den 'Gardens by the Bay' mit Besuch des 'Flower Dome' und 'Cloudy Forest' +++ in Singapur läuft man sich die Füße wund und die Stadt und 'erschlägt' einen, im positiven Sinne +++ momentan finden hier die 8. Asian Para Games statt und morgen der Singapur-Marathon +++ wir werden jetzt aber erstmal irgendwo am Singapur-River was essen gehen, dann das Nachtleben genießen, morgen die Stadt weiter unsicher machen, bevor es morgen Nacht 23.55 Uhr heißt Rückflug nach Deutschland +++ noch was - die Singaporis sind alle im Weihnachtsstress, für uns bei 32 Grad eine ungewöhnliche Vorstellung +++




Aus NEUSEELAND zurück zu Hause

Neuseeland - Sehnsuchtsziel vieler Europäer und Trauminsel am schönsten Ende der Welt. Das Image des KIWI-Landes ist grün, sauber und heile Welt. Ein Klischee, das keines ist, ein Klischee, das sich bewahrheitet +++
Die Begeisterung für diesen Landstrich kennt unsererseits keine Grenzen +++ Neuseeland - das Land der Superlative, Neuseeland übertrifft alle Erwartungen die man an dieses Land hat +++ Eindrucksvolle, vielfältige und wechselnde Landschaften, eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, gastfreundliche und tiefenentspannte Neuseeländer, spektakuläre Wanderungen und Touren +++
Das einzige Problem - jedes andere Urlaubsziel muss sich an diesem messen lassen, und das ist mit Sicherheit schwer +++
Beeindruckend für uns immer wieder die Sauberkeit, auch im entlegendsten Winkel des Landes, die Bereitstellung von fast ausschließlich kostenfreiem Informationsmaterial durch die I-Sites und die Ausstattung von Campingplätzen, die selbst für behinderte Reisende keine Wünsche offen lässt +++

Wir haben nun nach dem dritten Besuch Neuseelands, das uns auch diesmal nicht enttäuscht hat, Abschied vom schönsten Ende der Welt genommen +++ Wer die Strapazen der An- und Abreise nicht scheut, sollte sich einmal im Leben auf zu den Kiwis machen - wir können es nur empfehlen +++
Und wer weiß, man soll niemals nie sagen ....

See you later, irgendwann, irgendwo auf diesem Planeten +++